Michael Schmidt-Salomon
Die Grenzen der Toleranz
Warum wir die offene Gesellschaft
verteidigen müssen
Piper Verlag 2016
224 Seiten, € 10,00 [D], € 10,30 [A]
ISBN: 978-3-492-31031-4
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Die offene Gesellschaft hat viele Feinde. Die einen streiten für »Allah«, die anderen für die Rettung des »christlichen Abendlandes«, letztlich aber verfolgen sie das gleiche Ziel: Sie wollen das Rad der Zeit zurückdrehen und vormoderne Dogmen an die Stelle individueller Freiheitsrechte setzen. Wie sollen wir auf diese doppelte Bedrohung reagieren?
Michael Schmidt-Salomon erklärt, warum grenzenlose Toleranz im Kampf gegen Demagogen auf beiden Seiten nicht hilft und wie wir die richtigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Freiheit zu verteidigen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Toleranz im Zeitalter des Empörialismus
Auch Streiten will gelernt sein: Ein Blick in die Abgründe der Islamdebatte
Feindbild Islam * Feindbild Islamkritik * Die große Begriffsverwirrung * Zwischen den Fronten * Der islamische Faschismus * Der islamische Humanismus * Die verhinderte Streitkultur und ihre Folgen
Die Spielregeln des zivilisierten Widerstreits: Eine kurze Geschichte der Toleranz
Die mühsame Wiedergeburt der Toleranz * Die Grenzen der Toleranz * Toleranz versus Akzeptanz * Die Kunst der zivilisierten Verachtung * Vorsicht vor falscher Nachsicht * Die Grundlagen einer rationalen Debatte
Wofür es sich zu streiten lohnt: Die Prinzipien der offenen Gesellschaft
Freiheit und Gleichheit * Selbstbestimmung statt Gruppenzwang * Säkularismus ist die Lösung * Bildung für alle
Abschreckung durch Freiheit: Wie wir die offene Gesellschaft verteidigen sollten
Anmerkungen
Vorwort: Toleranz im Zeitalter des Empörialismus
Demagogen feiern mit halben Wahrheiten ganze Erfolge. Um sie zu stoppen, muss man ihnen recht geben, wo sie recht haben, und sie dort kritisieren, wo sie die Wirklichkeit verzerren. So löscht man das Feuer, auf dem sie ihr ideologisches Süppchen kochen.
Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn wir leben in einem Zeitalter des »Empörialismus«: Auf der »richtigen Seite« zu stehen und »aufrichtig empört« zu sein zählt oft mehr als die Fähigkeit, unterschiedliche Sichtweisen unvoreingenommen gegeneinander abzuwägen. Empörialisten haben den öffentlichen Raum so sehr mit moralischen Killerphrasen besetzt, dass eine rationale Debatte kaum mehr möglich erscheint. »Stimmung statt Argumente!« heißt die Devise, deren Folgen man in den sozialen Netzwerken beobachten kann. Wer auf die Gefahren des politischen Islam hinweist, wird im Handumdrehen als »Rassist« abgestempelt; wer aufzeigt, dass nicht alle Muslime vom Dschihad träumen, als »unverbesserlicher Gutmensch« vorgeführt.
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